Umgang mit Veränderungen: Tipps und Phasen

„Und es kam der Tag, da das Risiko in der Knospe zu verharren schmerzlicher wurde, als das Risiko zu erblühen.“ – Anais Nin.

Vorneweg Veränderung ist grundsätzlich ein natürlicher Zustand und es macht wenig Sinn dem zu widersetzen. Außer, du willst leiden. Und ja, lach nicht, manche Menschen wollen leiden, beziehungsweise es fehlt ihnen die Erlaubnis glücklich zu sein.
Hast du schon mal erlebt, dass ein Kleinkind, das gerade laufen lernt voller Wut, Trauer oder Zorn aufgehört hat laufen zu lernen? Nur weil es Fehlversuche erlebt hat? Gescheitert ist? Sich geirrt hat? Hat es begonnen, an sich und seiner Liebenswürdigkeit zu zweifeln? Hier geht die Veränderung noch ganz von allein.

Wann hörts auf? In dem Moment in dem wir beginnen zu denken und versuchen das Leben zu kontrollieren. Veränderung ist wie einatmen und ausatmen. Kurz vorneweg, was können wir verändern? Wir können uns selbst verändern, die Art und Weise, wie wir die Welt und uns selbst wahrnehmen. Aber bitte verschone die Welt damit, die anderen verändern zu wollen.

Mit Veränderungen umgehen – Warum fällt uns das so schwer?

Grundsätzlich sind Veränderungen einfach. Wir müssen nur akzeptieren, was passiert ist. Schwer macht es uns, WIE wir damit umgehen. Das Festhalten am Alten oder das Unterdrücken von Emotionen und Worten. Das, was wir kennen, das Alte bietet uns Sicherheit und Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Das ist als würden wir einen Fluss am Weiterfließen hindern.

Dieses Sicherheitsbedürfnis ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt. Menschen mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis fällt es schwerer, sich Veränderungen hinzugeben.

Hier kommt eine kleine Entschuldigung. Es gibt Faktoren, die es uns wirklich schwer machen, den Veränderungsprozess einfach zu gestalten. Zum Beispiel haben die wenigsten von uns gelernt alle Gefühle wahr zu nehmen, die auftauchen, diese zu fühlen und wieder gehen zu lassen. Schöne Gefühle wollen wir behalten, nicht so schöne wollen wir vermeiden. Das mögen die aber gar nicht. Die wollen im Grunde das gleiche wie du und ich, angenommen werden und wieder losgelassen werden, freiwillig.

Egal ob aktiv oder passiv iniiziert, bringt uns eine Veränderung in einen Zustand der Unsicherheit. In mir oder in meiner direkten äußeren Umgebung entsteht etwas Neues. Etwas Neues, das ich noch nicht greifen kann. Neues macht zunächst erst mal Angst. Du hast Angst zu sterben, auch wenn dir das so drastisch nicht bewusst ist. In diesem Zustand schüttet dein Körper Unmengen an Stresshormonen aus. Wenn wir es nicht schaffen, diesen Zustand zu regulieren, überfluten uns diese und versetzen uns in einen Überlebensmodus. Das sympathische Nervensystem läuft auf Hochtouren und wir haben lediglich die Wahl zwischen Flucht, Angriff oder Erstarren. Diesen Cocktail haben wir bereits durch viele Konditionierungen in uns und habe keine Ressourcen ihn abzubauen.

Viele Menschen haben tagein tagaus Gedanken, die geprägt sind von Angst, Zweifeln, Sorgen. Allein diese Gedanken lösen in uns diese Stressreaktion aus. Unser endokrines System schüttet einen Cocktail an Hormonen aus, der uns erwiesenermaßen süchtig macht. Der erste Schritt der zu nachhaltigen Veränderung führen kann, ist es, die Gedanken die du tagtäglich denkst zu verändern. Doch sobald du nun aber beginnst zum Beispiel deine Gedanken zu verändern, setzt du dein Körpersystem auf Entzug und du sehnst dich wie ein Junkie nach dem Bekannten, weil das Unbekannte einfach zu unheimlich ist.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass uns Veränderung schwerfällt, weil wir sie ablehnen und nicht wissen, was in uns passiert und uns das Vertrauen fehlt, dass es das Leben gut mit uns meint. Wir wollen uns bestmöglich davor schützen. Doch mal ehrlich, wie viel Spaß macht Ferrari fahren mit angezogener Handbremse?

Warum sind Veränderungen im Leben wichtig?

Warum sind Veraenderungen im Leben wichtig?

Veränderungen im Leben sind wichtig, um zu dem Menschen zu werden, der du bist. Du wächst mit einer Latte an Konditionierungen auf, die so alt sind wie die Menschheit. Fragt man sich doch, wie viel freien Willen gibt es wirklich?

Stell dir vor, dein Leben ist eine bunte Farbpalette mit allen Farben, die du dir vorstellen kannst und noch viel mehr. Durch deine Konditionierungen, Glaubenssätze und Muster, die du in den ersten sechs bis sieben Lebensjahren angesammelt hast, lernst du, dass du zum Beispiel nur 5 Farben benutzen kannst. Vielleicht vergisst du sogar, dass es die anderen Farben gibt. Veränderungen, neue Menschen, neue Erlebnisse, neue Orte schenken dir die Möglichkeit, dich zu erinnern. Dich zu erinnern, dass da noch mehr Farben auf deiner Palette sind, mit denen du dein Leben malen kannst. Dann erweitert sich dein Spektrum, bis diese Palette wieder Gewohnheit wird. Dann kommen neue Chancen und es werden weitere Farben sichtbar. Veränderungen lassen uns das Leben fühlen. Wir lösen Probleme, gestalten die Zukunft und lernen die Lektionen, die unsere Seele hier auf dieser Erde erfahren will. Je freiwilliger du das tust, umso geschmeidiger ist dein Leben, umso mehr bunte Farben malst du.

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Ist es Zeit für eine Veränderung im Leben?

Nimm dir mal fünf Minuten Zeit. Schließe deine Augen und reise zum Ende deines jetzigen Lebens. Wie blickst du auf dein Leben zurück? Liebst du es? Sagst du „was für ein geiler Ritt“ und schläfst mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht für immer ein? Wenn nicht – ist es Zeit für eine Veränderung!

Veränderung: Die Phasen

Veränderung: Die Phasen

Allein Veränderung in Phasen einteilen zu wollen, Veränderung verstehen zu wollen ist ein kognitiver Prozess und ein Versuch eine emotionale Angelegenheit zu kontrollieren. Dennoch gibt es verschiedene Phasen, die bei vielen Menschen ähnlich ablaufen. Die Phasen sind unterschiedlich lang und unterschiedlich intensiv. Außerdem wiederholen sie sich unterschiedlich oft.

Zunächst beginnt die Veränderung mit dem ersten Impuls, dass eine Veränderung notwendig wird. Dieser Impuls kann von außen kommen oder aber auch ein intrinsischer Impuls sein. Bei einer unerwarteten Veränderung kann es zu einer Schocksituation kommen, sodass es zunächst notwendig ist, die Krise zu meistern. Erst nachdem die Krise mit den Phasen der Beklemmung, Leugnung, Wut und Rückzug durchlaufen ist, kann es zu einer Anpassung und Neuausrichtung kommen.

Sinnvoll kann es sein, mit einer Standortbestimmung zu beginnen. Wie ist es jetzt? Was passt, was passt nicht. Weiter geht es damit, zu erforschen, wie das Neue aussehen kann. Was sind deine Wünsche, Vorstellungen, Bedürfnisse, Werte, Must-haves und No-Gos. Die wichtigste Frage hierbei ist: Was will ich wirklich – wirklich?

Anschließend legst du dir einen Fahrplan zurecht. Wie erreichst du das, was du willst? Was gilt es zu lernen, zu kaufen, welche Ressourcen sind notwendig und wie erwirbst/erhältst du sie. Es folgt dann die Umsetzung. Was ist praktisch zu tun. Die wichtigste Frage hierbei ist: Dient das, was ich tue, meinem Ziel? Ziel erreicht? Jetzt ist es Zeit zu dir zu feiern.

In jeder Phase gibt es unzählige Chancen und Situationen, zu scheitern. Aber keine Sorge, das Leben ist großzügig uns schenkt dir so viele Lektionen, wie du brauchst. Und! Spoiler: das, was du heute willst, hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit in spätestens 10 Jahren wieder verändert. Wichtig ist, dich in den verschiedenen Stadien zu beobachten und zu hinterfragen. Lerne dich und deine Ausweichmanöver kennen.

Für nachhaltige und befriedigende Veränderung ist es notwendig, dass Herz und Verstand Hand in Hand gehen. Dabei gilt es Denken, Fühlen und Verhalten in Einklang zu bringen.

Tipps für den Umgang mit Veränderungen im Leben

Der Top – Tipp ist, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass das Leben unsicher ist und lernen, die Wellen des Lebens zu reiten. Das wichtigste hierbei sind Geduld und Mitgefühl mit dir selbst. Die beste Vorbereitung passiert in Zeiten der Ruhe. Sprich, beschäftige dich mit deinen Themen, Ängsten, Zweifeln und befreie dich davon in Zeiten in denen es gerade läuft. Welche Muster wiederholst du ganz unbewusst?

Bau dir eine sichere Basis auf. Investiere darin, dein Vertrauen ins Leben zu stärken und lerne dein Leben entsprechend deinem Lebensplan zu gestalten. Das Leben meint es gut mit dir. Beginne dafür, dir eine Vision für dein Leben zu entwerfen. Fühle, was du willst und verhalte dich als wäre der Zustand bereits eingetreten. Male in den buntesten Farben und werde so zu der Person, die du wirklich bist.

Entwickle eine innere Haltung der Offenheit und Neugierde. Begegne dir, als würdest du dich noch nicht kennen und nimm dich dabei selbst nicht zu ernst, denn eins ist sicher, du kommst nicht lebend raus. Grundsätzlich ist es so, dass bereits alle Antworten in dir sind. Begib dich auf die innere Reise und lerne wieder in Stille zu sein. Deine Intuition, diese leise Stimme, in dir wieder zu hören und ihr zu vertrauen. Das kann anfangs allerdings sehr ungewohnt sein, daher frage nach Hilfe, Begleitung und Unterstützung.

In der Phase der Veränderung ist es oberstes Gebot, dein Körpersystem zu regulieren, um bestmögliche Klarheit zu bewahren und handlungsfähig zu bleiben. Das allerwichtigste hierbei ist zu atmen. Eine tiefe Bauchatmung signalisiert dem Körper, dass er in Sicherheit ist. An dieser Stelle möchte ich dich erinnern, dass du hier und heute erwachsen und handlungsfähig bist. Du bist frei in deinen Entscheidungen. Das Einzige, was du tun musst, ist, mit den Konsequenzen deines Handelns zu leben.

Abschließend möchte ich dir hier zwei Herzintegrationen an die Hand geben. Ein hilfreiches Tool, das dabei helfen kann, negative Emotionen zu aufzulösen und positive zu etablieren.

Überkreuze bei jeder Version deine Arme und klopfe auf einen Oberarm, durchgehend, während du folgende Sätze laut aussprichst. Hier die verändernde Variante:

  • „Ich sehe und fühle meine Angst vor der Veränderung und gleichzeitig bin ich in Liebe und ich korrigiere.
  • Ich segne meine Angst vor der Veränderung und gleichzeitig bin ich in Liebe und ich korrigiere.
  • Ich nehme meine Angst vor der Veränderung dankbar an und ich vergebe mir dafür. Ich gebe meine Angst vor der Veränderung einen Platz in meinem Herzen zur Heilung und zur Transformation.
  • Hier und Jetzt entlasse ich mich aus meine Angst vor der Veränderung und erlaube mir mich dem Fluss des Lebens hinzugeben. Denn in Wahrheit weiß ich, dass ich jederzeit handlungsfähig und sicher geführt bin. Auch wenn ich noch nicht weiß wie, ich öffne mich für das Neue.“

Die zweite Variante ist eine bestärkende Herzintegration:

  • „Ich sehe und fühle meine wachsende Lust auf die Veränderung in meinem Leben und gleichzeitig bin ich in Liebe und ich bekräftige.
  • Ich segne meine wachsende Lust auf die Veränderung in meinem Leben und gleichzeitig bin ich in Liebe und ich bekräftige.
  • Ich nehme meine wachsende Lust auf die Veränderung in meinem Leben dankbar an und ich freue mich so sehr darüber.
  • Ich gebe meiner wachsenden Lust auf die Veränderung in meinem Leben einen Platz in meinem Herzen zum Wachsen und zum Blühen.
  • Hier und Jetzt freue ich mich noch mehr über meine wachsende Lust auf die Veränderung in meinem Leben und erlaube mir meiner inneren Führung zu vertrauen. Immer in der Gewissheit, dass das Leben für mich ist. Ich liebe mein Leben.“

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Häufig gestellte Fragen

  • Wie kann die Veränderung gelingen?
  • Muss ich mein altes Leben komplett aufgeben?
  • Woher weiß ich, was ich will?
  • Was ist, wenn ich dann allein bin?
  • Was kann ich denn überhaupt?
  • Warum bin ich hier?
  • Hab ich nicht Recht?

Veränderungen sind oftmals mit Unsicherheit und Kraftaufwand verbunden. Vor manchen Veränderungen hat man sogar Angst – warum eigentlich?

In Phasen der Veränderung tauchen unsere Urängste auf. Diese sind oftmals rational gar nicht nachvollziehbar, weil sie tief in unserem unbewusst verfassten Lebensplan verankert sind oder auch gar vererbt.

Unter den Top 10 sind dabei die diversen Ängste. Die Angst vor Ablehnung, zu Scheitern, Fehlern zu machen, nicht mehr dazuzugehören, Allein/Verlassen zu sein. Und gleichzeitig weiß ich nicht, was das Neue ist. Es ist noch nicht gefühlt, noch kein „befriedetes“ Land, außerhalb meiner Komfortzone. Eine sehr große Rolle spielen hier meine frühkindlichen Erfahrungen mit Veränderungen. Beginnend mit dem Geburtsprozess, wie wurde ich dann empfangen, fühle ich mich grundsätzlich sicher und willkommen in dieser Welt.

Heilen wir nun unsere Ängste, Sorgen und Zweifel werden nicht mehr so viele Stresshormone ausgeschüttet und es kommt zu Entzugserscheinungen. Du bist ein Junkie. Es gibt also einen Anteil in dir, der nicht will, dass du dich veränderst. Was hilft hier? – Ein starkes Warum!

Wie kommt es zu den inneren Veränderungen im Leben?

Innere Prozesse werden häufig durch äußere Ereignisse eingeleitet. Schicksalsschläge, Herausforderungen, die eine Anpassung erfordern, wie zum Beispiel die Geburt eines Kindes, ein Umzug, Jobwechsel, Scheidung und ähnliches.

Ein weiterer Faktor, der innere Veränderungen einleiten kann, ist die Biologie. Alterungsprozesse, die zum Beispiel hormonell bedingt sind und dadurch unser Denken, Empfinden und Verhalten verändern. Wir können innere Veränderungen auch ganz proaktiv gestalten. Das ist die Meisterklasse. Das sog. Biohacking ist eine Disziplin, um innere, vermeintlich, vorgeschriebene Prozesse zu verändern. So kannst du zum Beispiel durch Ernährung, Frequenzen, Meditation, Atemtechniken u.ä. Genaktivitäten, Gehirnwellen beeinflussen und eine Veränderung der biochemischen Prozesse Körper hervorrufen.

Dadurch wird auch die Schwingung im Körper verändert. Wir senden andere Signale aus und ziehen somit andere Ereignisse, Menschen und Erfahrungen in unser Leben.

Fazit

Allein das Beschäftigen mit dem Umgang mit Veränderungen ist ein Versuch, den Prozess zu kontrollieren, ihn kognitiv greifbar zu machen. Und kaum hast du es verstanden, wechselt er das Kleid! Ich wünsche dir viel Leichtigkeit, Liebe, Geduld und Mitgefühl! Jede Veränderung ist der Beginn von etwas Neuem und wie wir wissen wohnt jedem Anfang ein Zauber inne. Wie blickst du am Ende deines Lebens darauf zurück?

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Elisabeth Hartmann
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