Selbstliebe Übungen für mehr Selbstliebe im Alltag

Warum ist es wichtig, sich selbst zu lieben? Welche Eigenschaften kultiviert die Selbstliebe im Menschen? Was hindert uns daran, uns selbst zu lieben? Warum können viele Menschen keinen Weg finden, sich selbst zu lieben? Gibt es wirksame Übungen, die helfen, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben? Unsere Expertin Eva Nitschinger teilt ihre Erfahrungen und gibt nützliche Tipps zum Thema Selbstliebe.

Zwischen egozentrischem Narzissmus und Selbstliebe

Zwischen egozentrischem Narzissmus und Selbstliebe

Jeder Mensch war mal richtig „narzisstisch“ und hat einzig und allein nur an sich selbst gedacht. Damals nannte man uns „Baby“ oder „Kleinkind“. Im Laufe der Entwicklung durften wir uns dann AUS dieser Egozentriertheit herausentwickeln und verstehen, dass es nicht nur einzig und allein um UNS SELBST geht, sondern dass andere Menschen ebenso Bedürfnisse haben, wie wir selbst.

Die Wahrnehmung der eigenen Person -unabhängig von anderen- und die Fähigkeit zur Selbstreflexion kamen erst später in unser Leben, denn im Schulalter dachten die meisten von uns schon meistens, dass es „um uns geht“, wenn jemand sauer oder enttäuscht war und wir mussten erst lernen, dass Menschen auch sauer sind, wenn etwas IN IHNEN nicht in Ordnung ist und wir gar nichts Falsches getan haben.

Wenn alles super gelaufen ist und wir in unserer Entwicklung nicht behindert, sondern unterstützt wurden, konnten wir bereits in der Jugendzeit gut reflektieren und uns in andere Menschen einfühlen, gesunde Grenzen ziehen und Nähe zulassen. Wir haben gelernt, dass ein Geben und Nehmen gerne in Balance sein darf und dass wir unsere Wünsche äußern dürfen, ohne jedoch zu erwarten, dass alle Wünsche sofort in Erfüllung gehen. Auch durften wir bis dahin verstehen, dass wir selbst Bedürfnisse erfüllen können oder auch Bedürfnisse, die vielleicht zu viel sind, etwas hinten anstellen dürfen. Man nennt dies Erwachsen-Sein!

Diese wunderbare Entwicklung ist leider keine Selbstverständlichkeit und viele Menschen sind bereits im Bauch der Mutter mit Angstgefühlen und Stresshormonen vollgepumpt worden. Auch Föten können bereits traumatisiert werden und gerade beim Thema Narzissmus liegt es nahe, dass der Beginn dieser „Störung“ bereits im Bauch der Mutter stattgefunden hat.

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Warum ist Selbstliebe wichtig?

Sich selbst zu lieben, ist die Basis für alles, was wir hier in dieser Welt tun. Wir begegnen anderen mit Freundlichkeit, wenn wir uns selbst lieben. Wir haben Verständnis für andere Menschen, wenn wir uns selbst lieben. Wir können gut helfen, wenn wir uns selbst lieben. Wir haben viel zu geben, wenn wir uns selbst lieben!

Denn, wenn wir uns selbst lieben, ist unser Glas immer VOLL. Wir können dienen, geben und andere auf ihrem Weg unterstützen. Wenn wir uns selbst lieben, achten wir auch andere Lebewesen, wie Tiere und Pflanzen viel mehr, als wenn wir uns selbst ablehnen oder hassen. Selbstliebe ist also eine Voraussetzung für einen gesunden Planeten, wenn ich es etwas dramatisch darstellen darf!

Selbstliebe lernen – funktioniert das überhaupt?

Selbstliebe lernen – funktioniert das überhaupt?Was tun, wenn keine (oder wenig) Selbstliebe da ist, weil die Vergangenheit nicht so gut zu dir war? Selbstliebe kannst du lernen und ich zeige dir jetzt, wie das geht.

  • Erkenne, dass du dich selbst nicht liebst

Wie machst du das? Bemerke, was es IN DIR DRINNEN spricht, wenn dir Dinge misslingen oder du einen Fehler machst. Achte auf die Gedanken, die du ÜBER DICH SELBST hast und achte natürlich darauf, was du über dich selbst SAGST.

„Ich bin so dumm, wie kann man nur!“, ist zum Beispiel ein Satz, den niemand sagt, der sich selbst liebt. Menschen, die sich selbst lieben, achten auf ihre Psychohygiene, sie setzen Grenzen, sagen klar JA oder klar NEIN und stellen sich selbst an den 1. Platz. Wenn du das alles nicht magst, kannst du davon ausgehen, dass deine Selbstliebe noch sehr ausbaufähig ist.

  • Verstehe, woher deine mangelnde Selbstliebe kommt!

Es ist so wichtig, dass du DICH SELBST VERSTEHST! Wir alle machen ab und an Sachen, die nicht wirklich „gut“ oder „intelligent“ sind. Doch, sobald wir uns VERSTEHEN, können wir milde mit uns sein, uns liebevoll in den Arm nehmen und die Sache gut sein lassen, auch wenn es nicht perfekt gelaufen ist. Selbstliebe sollte im Grunde vollkommen natürlich in unserem Leben sein. Doch oftmals sind in der Kindheit Dinge passiert, die unsere Selbstliebe im Keim erstickt haben. Dir wird deine Kindheit sicherlich auch viele herausfordernde Situationen geboten haben, die du wunderbar gemeistert hast.

Du hast aber – davon gehe ich jetzt aus, wenn du Selbstliebe-Artikel liest – eine Strategie entwickelt, die dich in dieser rauhen Welt überleben hat lassen. Vielleicht bist du perfektionistisch geworden, um nicht mehr für Fehler ausgelacht oder beschämt zu werden. Vielleicht hast du gelernt, die Kontrolle behalten zu müssen, weil sonst andere die Kontrolle über dich hatten. Und das war nicht wirklich schön für dich … Vielleicht hast du auch gelernt, „ein Opfer“ zu sein, weil viele „Täter“ im System waren, die ungerecht, strafend, gemein oder gewalttätig zu dir waren. All DAS und vieles mehr, darfst und musst du verstehen, wenn du dich selbst LIEBEN LERNEN willst.

  • Die Aufarbeitung der Kindheit ist ein MUSS für alle Menschen, die nicht 100 % in der Selbstliebe sind!

Deine Kindheit aufzuarbeiten, kann ein schöner, wenn auch oftmals schmerzlicher Prozess sein. Du darfst deine Inneren Kinder kennenlernen, sie auf schöne, sichere Orte bringen oder in dein Herz holen. ZIEL einer Inneren-Kind-Arbeit ist es, dass du bald wieder GANZ BIST und ALLE deine Inneren Anteile kennst, verstehst und liebst. Dann ist Selbstliebe automatisch in deinem Leben!

Warum fällt es dir so schwer, dich selbst zu lieben?

Warum fällt es dir so schwer, dich selbst zu lieben?Wenn du nicht dich nicht wirklich voll und ganz lieben kannst, hast du keine bedingungslose Liebe erfahren. Du bist bewertet oder verglichen worden, musstest Dinge tun, die du nicht tun wolltest und bist vielleicht mit Strafen oder Gewalt erzogen worden. Du hast aus dieser ERZIEHUNG gelernt, dass du nicht OK bist, so wie du bist! Du hast vielleicht sogar damit begonnen, dich selbst abzulehnen oder gar zu hassen, weil deine Mutter oder dein Vater extrem streng und ungerecht zu dir waren.

Deine Eltern zu hassen, klappte nicht! Denn du warst, wie jedes Kind, abhängig von ihnen. DICH zu hassen, klappte schon eher. Und deswegen hast du es gemacht … Diese Lösung ging auf deine Kosten und all die anderen Lösungen, die du in deinem Leben gefunden hast, gingen auf deine Kosten. Auch das gilt es zu verstehen und zu verändern!

Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben!

Lass dir diesen Satz mal auf der Zunge zergehen ….

Übungen für mehr Selbstliebe, die wirklich funktionieren

Beginne damit, dass du die Gedanken in deinem Kopf beobachtest und böse, abwertende Sätze durch freundliche und unterstützende Sätze ersetzt. Beginne also, freundlich und liebevoll mit dir zu sprechen. Ich gebe dir ein paar einfache Beispiele dafür:

Susanne sagte bisher gerne, dass sie zu dumm ist, das Tennis-Match gegen ihren Mann zu gewinnen. Nach dem Selbstliebe-Coaching kann sie nun Folgendes zu sich selbst sagen: „Ich habe heute mein Bestes gegeben und sogar zwei Sätze gegen meinen Mann gewonnen!“.
Birgit kam vor ein paar Jahren zu mir ins Coaching, weil sie sich selbst hasste. Sie konnte – nach eigener Aussage – NICHTS an sich selbst lieben.
„Ich mag meinen Körper nicht, Eva“, sagte sie.
„Ich hasse mein Gesicht. Es ist zu rund!“.
„Ich bin zu faul, zu träge, immer müde, einfach nur ein lästiger Mensch, der mir selbst am meisten auf die Nerven geht!“.

Ich fragte sie, wer während ihrer Kindheit so etwas zu ihr gesagt hatte. Birgit sagte: „Meine Kindheit war gut. Niemand sagte solche Sätze zu mir!“. Klienten, die ihre eigene Kindheit nicht erinnern, sind meistens schwierige Klienten. Birgit war lange in meiner Community und nach und nach tauchten Erinnerungen an Erlebnisse auf, die zwischen ihren Eltern und ihr passiert sind. Natürlich fielen Worte, wie die oben genannten, was aber noch viel schlimmer war, als das, war die Art und Weise, wie ihre Mutter mit Birgit umgegangen ist. Sie kontrollierte sie von klein auf, sagte ihr ständig, was sie tun und lassen sollte. Sie bestimmte, was Birgit anziehen sollte, auf welche Schule Birgit gehen sollte und wer ihre Freundinnen sein sollten und wer nicht.

Im Grunde bestimmte Birgits Mutter ihr gesamtes Leben!

Birgit kannte es ja nicht anders, deswegen fand sie das „normal“ und „gut“. Im Coaching erkannte sie nach und nach, dass es keineswegs „gut“ war, wie ihre Mutter mit ihr umgegangen ist. Im Grunde kann man ihre Mutter eine „narzisstische Mutter“ nennen, die niemals Birgit im Fokus hatte, sondern immer nur sich selbst. Birgit war im Grunde ein verlängerter Arm ihrer Mutter, ein Besitz der Mutter und kein eigenständiger Mensch, der eigenständige Entscheidungen treffen darf. Birgit kannte sich selbst gar nicht und musste erst nach und nach herausfinden, was sie selbst mag, kann und wer sie ist.
Die Selbstliebe Übung, die bei Birgit gut funktionierte, war:

  • Übung 1: Das Innere Kind kennenlernen

Eine weitere Übung, die ich Birgit anbot, war:

  • Übung 2: Herausfinden, WER du wirklich bist!

Selbstliebe Übungen, die auch ohne Coach gut möglich sind, habe ich HIER auf meiner Seite ganz oben verlinkt. Lade sie gerne kostenfrei herunter: https://eva-nitschinger.de7 Schritte zu mehr Selbstliebe! Ich möchte dir noch eine ganz besondere Übung mitgeben, die zu mehr Selbstliebe führt:

  • Übung 3: Stell dich dazu vor den Spiegel und betrachte dich und deinen nackten Körper

Schau dir zuerst einige Minuten lang in die Augen und sage zu dir selbst: „Ich sehe dich!“.
Dann schau an deinem Körper langsam herunter und erinnere all die Erlebnisse, die diesem Körper passiert sind. Erinnere dich gerne an die schönen und an die weniger schönen.

Lass alles in deine Erinnerung kommen:

Eine Narbe, die durch deinen Schiunfall oder einen Reitunfall passiert ist? Erinnere dich an diese Zeit, in der du Schigefahren oder geritten bist. Eine Stelle, die du am liebsten übersehen würdest? Sag zu dieser Körperstelle: „Ich kann dich noch nicht annehmen, aber ich arbeite dran!“. Gehe jeden Zentimeter deines Körpers durch und lass Erinnerungen auftauchen, die gesehen werden wollen.

Du musst noch nicht alles LIEBEN, was an und in dir ist.

Es reicht fürs Erste vollkommen aus, dass du AKZEPTIERST, was JETZT gerade auftaucht, was es JETZT gerade in dir denkt und was du JETZT gerade fühlst. Lass alles einfach so sein, wie es IST und du wirst sehen, dass sich nach einigen Tagen bereits einiges in dir verändert hat. Selbstliebe ist im Grunde automatisch in deinem Leben, sobald du ALLE deine Gedanken und Gefühle liebst! Wenn du dann noch alles in deiner Vergangenheit liebst, alles was geschehen ist, als „FÜR DICH“ erkennst, dann bist du 100 % in der radikalen Selbstliebe, die dir nie wieder verloren geht.

Bist du bereit für diese Reise?

Melde dich gerne bei mir, wenn du mein kostenfreies E-Book heruntergeladen und durchgelesen hast.
Ich freue mich auf dich!
Von Herzen deine Eva

Kommentare von Uta Färber

Gibt es eine Möglichkeit, Selbstliebe zu lernen?

Eva war so nett, uns von effektiven Übungen zu erzählen, aber wir wollen auch Tipps geben, die dabei helfen, sich selbst zu finden, sich selbst zu lieben und Beziehungen zu anderen aufzubauen.

Affirmationen oder Mantras sind positive Sätze, die dir helfen, deine Schwächen und Ängste loszuwerden, dich selbst zu finden und deine Lebenseinstellung zu ändern. Sie helfen dir, negative Wahrnehmungen von dir selbst durch positive zu ersetzen und geben dir ein Gefühl der Zufriedenheit mit dir selbst und deinem Leben.

Hier sind eine Liste von Affirmationen, die du im Alltag integrieren kannst.

  • Ich akzeptiere meine Schwächen und Unvollkommenheiten; sie machen mich einzigartig.
  • Ich verdiene Glück und Liebe.
  • Ich strahle Zuversicht und Selbstvertrauen aus.
  • Ich habe die Kontrolle über meine Gedanken und konzentriere mich auf das Positive.
  • Ich lasse negative Selbstgespräche los und nehme Selbstliebe an.

Ein weiteres Selbstliebe Übung, die dir hilft, dein Gleichgewicht zu finden, mehr Bewusstsein zu erlangen und Selbstliebe zu stärken, ist die Meditation. Verschiedene Arten der Meditation können dabei helfen, den Geist neu auszurichten und die Wahrnehmung der Welt zu verändern. Du lernst zu schätzen, was du hast, nimmst dich selbst und die Welt um dich herum im Sinne von Harmonie und Gleichgewicht wahr. Deshalb ist es wichtig, sich jeden Tag Zeit für die Meditation zu nehmen, die dir helfen wird, Stress abzubauen, bewusst zu sein und im gegenwärtigen Moment präsent zu sein.

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Eva Nitschinger
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