Kommentare von Uta Färber
In diesem Artikel erfahren die Leserinnen und Leser, wie Klientinnen von Irina Wrettos, einem Beziehungscoach für Paare und Singles, ihre Probleme mithilfe von Irinas Fachwissen überwinden.
Was bedeutet es, beziehungslos zu sein?
Beziehungslosigkeit ist mehr als das Fehlen einer romantischen Beziehung. Es ist ein Zustand, in dem viele Menschen sich isoliert, unverstanden und tiefgehend unverbunden fühlen – und das in einer Welt, die zumindest technisch gesehen, vernetzter ist als je zuvor. Keine Partnerschaft zu haben, bringt für viele eine innere Leere mit sich, die nicht durch oberflächliche soziale Kontakte oder flüchtige Begegnungen gefüllt werden kann. Denn wir alle sehnen uns nach Zärtlichkeit, Zuwendung und Bindung.
In meiner Coaching-Praxis begegne ich häufig Frauen, die trotz eines aktiven sozialen Lebens eine innere Einsamkeit erleben. Sie sehnen sich nach echter Nähe und tiefen, bedeutungsvollen Beziehungen, finden aber nur schwer Zugang dazu. Dieser Artikel wird sich im Folgenden näher mit dem Thema Beziehungslosigkeit beschäftigen.
Ursachen für Beziehungslosigkeit
Die Gründe für Beziehungslosigkeit sind vielfältig und individuell. Einige der häufigsten Ursachen, die ich in meiner Praxis beobachte, sind:
Negative Beziehungserfahrung
Traumatische Erfahrungen in früheren Beziehungen, sei es in der Kindheit oder im Erwachsenenalter, können tiefe Narben hinterlassen. Diese Erfahrungen führen oft zu Angst vor Zurückweisung oder Verletzung, man baut eine Mauer um das Herz. Es kann sein, dass die Eltern eine dysfunktionale Ehe vorgelebt haben, ein Elternteil bedrohlich und physisch oder emotional nicht anwesend war. Vielleicht hast du eine vergangene Beziehung noch nicht aufgearbeitet. Da du deinen Partner verlassen hast. Du fühlst Schuld und schlecht bei der Vorstellung, dass es dir gut gehen darf.
Geringes Selbstwertgefühl
Ein verzerrtes Selbstbild und Scham können dazu führen, dass man sich in Beziehungen nicht für wertvoll hält. Dies kann zu einem Rückzug aus romantischen Beziehungen führen. Oder noch schlimmer, man akzeptiert ungesunde Beziehungen. Man trifft auf Menschen, die sich nicht festlegen wollen oder einen ausnutzen oder man führt unerfüllte Beziehungen, lebt im Mangel und Unsicherheit.
Unrealistische Erwartungen
Die moderne Medienlandschaft und Gesellschaft vermitteln oft ein verzerrtes Bild von romantischen Beziehungen. Das führt zu unrealistischen Erwartungen an den zukünftigen Partner oder die Liebesbeziehung selbst.
Vermeintliches Überangebot in den Dating-Apps
Wenn man moderne Dating-Apps benutzt, scheint die Auswahl unendlich. Darüber hinaus wird einem das Bild vermittelt, wir könnten unsere Präferenzen eingeben und danach filtern. Dann wird nach Körpergröße, Sternzeichen oder vielleicht bestimmten Hobbys gesucht. Diese Mentalität verleitet dazu, dass man glaubt, man könne sich seinen Partner wie ein Sandwich bei Subways zusammenstellen – mit Gurken, ohne Zwiebeln und dazu Putenbrust, bitte! Was die Filterfunktionen nicht hergeben, sind die tiefen Werte und Überzeugungen, die ein Mensch teilt. Die Parameter, die schlussendlich wirklich entscheidend sind für eine glückliche, erfüllte Beziehung.
Eine Klientin von mir, litt unter unerwünschter Beziehungslosigkeit, nachdem sie eine Reihe von schmerzhaften Trennungen erlebt hatte. Ihre Erfahrungen hatten ihr Selbstwertgefühl stark beeinträchtigt und sie glaubte, nicht liebenswert zu sein. Sie lebte in Isolation, obwohl sie sich nach einer tiefen Verbindung gesehnt hatte. Wir haben uns ihre negativen Glaubenssätze sehr genau angesehen und festgestellt, dass sie schon sehr lange da sind und bereits in der Kindheit entstanden.
Eine meiner Lieblingsübungen ist es, die Klientinnen mit ihren Glaubenssätzen in einen Dialog zu bringen. Dadurch stellen sie fest, dass diese fiese Stimme in ihrem Kopf nicht sie selbst ist und sich mit tieferem Verständnis und Behutsamkeit zum Schweigen bringen lässt.
Durch unser Coaching konnten wir diese Glaubenssätze aufarbeiten. Wir haben ihre Ex-Beziehungen verarbeitet und sie konnte wieder Vertrauen in sich selbst fassen und in die Möglichkeit eine gesunde Beziehung zu finden. Sie wurde zu einer strahlenden, anziehenden Frau, die ein erfülltes Leben führte und sich den passenden Mann aussuchen konnte.
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Wege, um mit Beziehungslosigkeit umzugehen
Selbstreflexion und Achtsamkeit
Der erste Schritt im Umgang mit Beziehungslosigkeit ist oft, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen. Achtsamkeitsübungen und Journaling können dabei helfen, innere Blockaden und Muster zu erkennen. Heutzutage ist es leicht, die eigenen Gedanken und Gefühle zu übergehen und sich abzulenken. Dabei ist es wichtig, auf seine innere Stimme zu hören und zu verstehen, was sie dir über dich selbst erzählt.
Welche Gedanken habe ich über den Tag? Was denke ich über mich? Was denke ich im Kontakt zu anderen Menschen? Diese Form von Reflexion hilft dir dabei, dich besser zu verstehen und deinen Abwehrmechanismen auf die Schliche zu kommen.
Aufbau von Selbstwert
Selbstliebe und Selbstakzeptanz sind Schlüsselkomponenten auf dem Weg zu gesunden Beziehungen. Du kannst hier ein Erfolge-Tagebuch führen oder neue Hobbys ausprobieren und dabei neue Fertigkeiten lernen. Dabei begegnest du neuen Menschen und bekommst mehr Selbstvertrauen in dich und dein Können.
Neue Beziehungen langsam aufbauen
Versuche schrittweise neue, freundschaftliche Beziehungen einzugehen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um Vertrauen aufzubauen und die eigene Komfortzone langsam zu erweitern. Nimm dir den Druck raus, dass die nächste Begegnung, der nächste Flirt zu einer Beziehung führen soll. Gehe mit Offenheit und Neugierde auf Menschen zu. Verabrede dich mit Bekannten, Kollegen und Menschen, die ähnliche Interessen haben wie du. Je weniger Druck wir in eine neue Begegnung legen, umso entspannter sind wir beim Kennenlernen neuer Menschen.
Einen Traumpartner visualisieren
Hier kommt einer meiner ultimativen Geheimwaffen für Menschen, die sich eine Partnerschaft wünschen. Sie ist aktuell meine stärkste Methode, die eigenen negativen Denkmuster rund um Partnerschaft zu entlarven. Sei gewarnt, diese Anleitung ist nur für Menschen geeignet, die sich selbst wirklich verstehen wollen, auch wenn es unangenehm wird.
Male dir in deiner Vorstellung das Bild eines Traumpartners aus. So genau wie möglich. Stelle dir diesen Menschen vor. Wie er vor dir steht und all das mitbringt, was du dir je erhofft hast. Jetzt stelle dir vor deinem inneren Auge vor, dass diese Person auf dich zukommt und dich bedingungslos liebt. Wie sie die Hand nach dir ausstreckt, Blickkontakt sucht und sich dir annähern möchte.
An dieser Stelle sind jetzt Ehrlichkeit und Mut gefragt.
- Was sind deine Gedanken in diesem Moment?
- Glaubst du, dass das eh nicht möglich ist?
- Glaubst du, dass es diesen Menschen nicht gibt?
- Warum glaubst du das? Weil du möglicherweise nicht gut, schön, erfolgreich, liebenswert genug bist?
Was du dir an dieser Stelle erzählst, ist essenziell! Höre genau hin. Denn das ist der wahre Kern, warum du einsam bist und dich nicht einlassen kannst. Denn dieser Gedanke ist der Hinweis darauf, was dir fehlt bzw. wo du im Mangel bist. Hier kannst du anfangen, dich selbst anzunehmen und dir das zu schenken, was noch nicht Teil deines Lebens ist.
Therapie und Coaching
Betroffene müssen da nicht allein durch. Professionelle Unterstützung kann entscheidend sein, um die tiefer liegenden Ursachen der Beziehungslosigkeit anzugehen. Sich Hilfe zu holen ist ein Zeichen an das eigene Unterbewusstsein, dass man seine eigene Mission ernst nimmt.
In meiner Praxis kombiniere ich Gespräche, systemische Arbeit mit körperorientierten Ansätzen, um meinen Klientinnen zu helfen. Wir begreifen die Probleme nicht nur im Kopf, sondern auch emotional und körperlich.
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Häufig gestellte Fragen
Ist Beziehungslosigkeit ein Zeichen von Schwäche?
Beziehungslosigkeit lässt sich auch als ein Zeichen von Stärke deuten. Denn wer schon mal verletzt wurde, versucht sich unterbewusst zu beschützen, um den Schmerz nicht noch einmal zu erleben. Menschen, die viel alleine sind, sind oft sehr stark und eigenständig.
Kann man Beziehungslosigkeit allein überwinden?
Während es möglich ist, Beziehungslosigkeit alleine zu überwinden, kann die Unterstützung durch Freunde, Familie oder einen Coach den Prozess erheblich erleichtern und beschleunigen.
Kann Beziehungslosigkeit dauerhaft sein?
Beziehungslosigkeit ist nicht notwendigerweise ein dauerhafter Zustand. Mit der richtigen Unterstützung und Herangehensweise können die meisten Menschen lernen, sich wieder zu öffnen und tiefe, bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen.
Kann man Beziehungslosigkeit vermeiden?
Es ist schwierig, Beziehungslosigkeit vollständig zu vermeiden, da sie oft ein Nebenprodukt anderer Lebensumstände ist. Jedoch kann das aktive Arbeiten an der eigenen emotionalen Gesundheit und Beziehungsfähigkeit das Risiko verringern.
Wie kann man mit Beziehungslosigkeit umgehen?
Der Umgang mit Beziehungslosigkeit erfordert oft eine Kombination aus Selbstakzeptanz, dem Aufbau von Selbstwert, dem Suchen nach professioneller Hilfe und dem schrittweisen Aufbau neuer Freundschaften.
Fazit
Beziehungslosigkeit ist eine Herausforderung, die sowohl Selbstreflexion als auch aktives Handeln erfordert. Durch das Verstehen der eigenen Bedürfnisse und Muster, das Stärken des Selbstwerts und das langsame Aufbauen neuer, gesunder Beziehungen können Menschen lernen, wieder echte Nähe und Verbundenheit zu erleben.
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, freue ich mich über einen Besuch auf meiner Website. In meinen Blogbeiträgen habe ich noch viel mehr verschiedene Themen rund um Liebe, Dating und Beziehungen.
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