Warum die Liebe geht

Die Schmetterlinge im Bauch, wer kennt und liebt sie nicht. Dieses wunderbare Gefühl, wenn man in den Augen des Anderen versinkt. Der Genuss gemeinsam verbrachter Stunden. Und die ersten Geschichten, die entstehen, die mit „Weißt du noch, als wir …“ beginnen. Es ist, als hätte man seinen Anker in der Welt gefunden. Man glüht von innen heraus und sieht die Welt in rosarot. Alles scheint möglich zu sein. Die erste Verliebtheit hilft über alle Hürden hinweg. Endlich hat man die Traumprinzessin oder den Traumprinzen gefunden, der einem die Wünsche von den Augen abliest. Und sollten da leichte Zweifel sein, denkt man sich, man bekommt das schon hin. Liebe macht unbesiegbar.

Warum geht die Liebe?

Warum geht die Liebe?

Der Alltag ist der erste Prüfstein der Liebe. Schöne Erlebnisse, wie in der Verliebtheitsphase zu haben, ist einfach. Aber die Glückshormone nehmen irgendwann ab. Man sieht sich morgens unausgeschlafen im Bad und abends gestresst von der Arbeit aufs Sofa sinken. Der Zauber scheint dahin zu sein. Jetzt fängt die eigentliche Arbeit für die Beziehungen an. Vielleicht zeigen sich erste Dinge, die man nicht so sehr mag.

Typische Themen sind das Verständnis von Ordnung, Tagesrhythmen, Freizeitgestaltung und der Umgang mit Geld. Diese Alltagsdinge sind auf eine Art unsexy, und meist nimmt tatsächlich auch das Begehren aufeinander etwas ab. Man ist einfach zu müde. Oder fühlt sich nicht genug gesehen, wenn der geliebte Mensch, statt einen anzustrahlen, den Rückzug auf seinem Handy antritt.

Da wir alle Menschen mit Geschichte sind, und die erste Anstrengung der Verliebtheitsphase, sich in einem guten Licht darstellen, nachlässt, werden auch die ersten vielleicht nicht so sonnigen Seiten sichtbar.

Alarmsignale, die verraten, wenn die Liebe geht

Um lieben zu können, hilft, sich selbst zu lieben oder zumindest zu schätzen. Wenn wir den anderen brauchen, um uns geliebt zu fühlen, ist das eine Aufgabe, die niemand am Ende bewältigen kann. Auf psychologisch gesprochen werfen wir dem Anderen das innere verletzte Kind in den Schoß, in der Hoffnung, er möge es heilen. Was aber leider nicht gelingen kann, denn das ist eine Aufgabe, die man selbst bewältigen muss. Viele Menschen beschreiben, dass es für sie ein Alarmzeichen ist, wenn die Sprache der Liebe nicht mehr bedient wird. Wir empfinden auf unterschiedliche Weise, wann wir geliebt sind.

Die 5 Sprachen der Liebe werden von dem Autor Gary Chapman folgendermaßen beschrieben: Lob und Anerkennung, Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft und Zärtlichkeit. Nicht jeder Mensch braucht die gleiche Ansprache. Daher ist es wichtig, sich darüber auszutauschen. Aber wenn mir Lob und Anerkennung wichtig ist, und diese Wertschätzung in Form von kleinen Zetteln oder Worten ausbleibt, kann das ein Zeichen sein, dass sie Beziehung in einer Schräglage ist.

Alarmzeichen sind auch, wenn man sich keine qualitative Zeit mehr schenkt. Das ist gemeinsame Zeit, die von Erlebnissen geprägt ist. Das kann auch mal ein gemeinsamer Fernseh- oder кк’Netflixabend sein, aber nicht jeden Abend.
Ganz schlimm wird es, wenn man sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr riechen kann.

Wie funktioniert Liebe in einer längeren Beziehung?

Wie funktioniert Liebe in einer längeren Beziehung?

Kommentare von Uta Färber

Die Liebe verändert sich im Laufe der Zeit. Wenn die Anfangsphase einer Beziehung von dem Hormonrausch und dem Wunsch, den Partner kennenzulernen, dominiert wird, muss man mit der Zeit lernen, einander zuzuhören, Kompromisse zu schließen und die Besonderheiten des Partners zu akzeptieren, ohne etwas an ihm oder ihr ändern zu wollen.

Was passiert nach der Verliebtheitsphase?

Die drei Phasen der Beziehung:

  • Die Verliebtheitsphase, die oft ca. 6 – 8 Monate anhält. In der ist man für Freund:innen nicht erreichbar, weil man alle Zeit mit dem neu gefundenen Menschen verbringen will. Es ist eine Zeit des sich Kennenlernens. Man probiert vieles vorsichtig aus, um mehr über den anderen zu erfahren. Auch die Frage nach Kindern taucht hier schon mal am Horizont auf. Das Gefühl ist: „Mit dir will ich ewig leben.“
  • Die Beziehungsphase: Stolz wird von dem „wir“ berichtet. Es wird überlegt, ob man zusammenzieht, Kinder will. Man wird zur Berater:in der geliebten Person und ist an deren Entwicklung interessiert. Wenn alles gut geht, sind erste Konflikte gut überstanden worden. Die ersten gemeinsamen Urlaube waren schön und man stellt sich darauf ein, zusammenzubleiben. Je länger die Beziehung anhält, desto mehr teilen sich die Rollen auf, wer welche Aufgaben übernimmt. Oft übernimmt auch heute noch die finanziellen Dinge der Mann, auch wenn ich persönlich dafür bin, dass mehr Frauen sich mit dem Thema Geld auseinandersetzen. In dieser Phase, die ca. 6 Jahre dauert, etabliert man sich als Paar. Man baut vielleicht ein Haus, bekommt das erste Kind, stabilisiert sich im Job. Alles ist, zumindest von Außen betrachtet, perfekt. Wenn da nicht das verflixte 7. Jahr wäre. Hier stellt sich noch mal auf einer anderen Ebene die Frage nach einer gemeinsamen Zukunft. Kann man sich wirklich vorstellen, mit diesem Menschen, der nie aufräumt, keine Blumen mitbringt, zu lange arbeitet oder nur mit seinen Freund:innen abhängt, bis zum Ende des Lebens zusammen zu sein? Die ersten Risse werden sichtbar. Man ist ein gutes Orgateam und hat alles im Griff und auch ein fürsorgliches Elternpaar. Nur das Liebespaar ist seit einigen Jahren auf der Strecke geblieben und man fängt an, sich nach Schmetterlingen im Bauch zu sehnen. Die meisten Ehen halten 13 Jahre – man bleibt noch einige Zeit in der Beziehung. Weil man nicht allein sein will, weil man noch Hoffnung hat, weil wegen der Kinder. Vielleicht auch wegen des Geldes. Aber irgendwann ist man mürbe geworden, fühlt sich nicht mehr ausreichend geschätzt und hat erkannt, dass man den Partner nicht ändern kann.
  • Die Trennungsphase. Sie wird eingeläutet, wenn man keine gemeinsame Zukunft mehr sehen oder fühlen kann. Größtenteils ist die Hoffnung verloren gegangen, dass die Beziehung wieder gelingen kann. Die Alltagsroutine hat den Glanz genommen. Ein häufiger Trennungsgrund ist auch, wenn sich jemand deutlich in eine andere Richtung entwickelt hat, als der andere. Es hängt etwas von dem gegenseitigen Wohlwollen ab, wie freundlich dann die Trennung verläuft.
    Manche suchen sich, wie ich es nenne, einen Schuhlöffel, der sie aus der Beziehung hebelt. Das ist dann eine neue Liebe, die aber oft nicht lange hält.

Soll ich kämpfen oder loslassen?

Kommentare von Uta Färber

Wahre Liebe ist es immer wert, dafür zu kämpfen. Manchmal kann wahre Liebe durch die Überwindung von Schwierigkeiten noch stärker werden.

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Wie die Liebe in der Beziehung verloren geht

Wie die Liebe in der Beziehung verloren geht

Aus sehr unterschiedlichen Gründen trennen sich Menschen. Weil sie die Liebe nicht gepflegt haben, weil der Alltag sie aufgefressen hat, weil einer sich in eine andere Richtung entwickelt hat und der andere nicht mitgewachsen ist oder mitwachsen wollte. Weil es karmische Verstrickungen gab, die unbewusst die Beziehung beeinflussten. Weil man einfach schon zu lange zusammen ist und die Beziehung zwar bequem wie ein ausgelatschter Schuh ist, aber nicht mehr die Seele berührt. Weil das Liebespaar verloren gegangen ist. Manchmal auch, weil man sich neu verliebt.

Die Liebe loszulassen ist ein Trauerprozess mit 5 Phasen, die alle innerhalb eines Tages vorkommen können.

  • Erst will man nicht wahrhaben, dass alles zu Ende ist. Man denkt, das ist ein schlechter Traum. Hier versucht man auch, den Partner wiederzugewinnen. Was in der Regel meist zu spät ist, weil die Verletzungen kaum mehr zu heilen sind.
  • Dann wird man wütend und fragt sich, wieso der andere einem das antun konnte. Oder man ist wütend auf sich selbst, weil man die Vorzeichen ignoriert hat (die aus meiner Erfahrung aus der Beratung von Paaren größtenteils 2 – 3 Jahre vor einer Trennung schon da waren).
  • Die tiefe Trauer ist die dritte Phase, wo man am liebsten nur noch weinen will.
  • Wenn man diese Phasen emotional durchlaufen hat, bricht eine Zeit an, die von Akzeptanz der Situation gekennzeichnet ist. Man fängt an, das neue Leben ohne den Partner zu planen. Es ist die Zeit des Loslassens.
  • Man ist im neuen Lebensabschnitt ohne den Partner angekommen und hat sich gut eingerichtet. Manche sind überrascht, wie schön ihr Leben dann ist.

Wenn die Liebe geht und die Kinder bleiben

Idealerweise lässt man es hier nicht, aus verletzten Gefühlen heraus, zu einem Rosenkrieg kommen, der beiden schadet. Ganz besonders nicht, wenn Kinder im Spiel sind. Bei einer Trennung lohnt es sich immer daran zu denken, dass der andere Mensch ja mal der Mensch war, den man geliebt hat und mit dem man sein Leben verbringen wollte. Was war die Basis? Weswegen ist man eigentlich damals zusammengekommen? Weil man das Lachen liebte? Den Fleiß? Die Zuverlässigkeit? Das Aussehen? Den Austausch? Der Status?

Das hilft, selbst wenn die Wege in unterschiedliche Richtungen gehen, sich ein Fünkchen Wertschätzung für den anderen Menschen zu behalten. Was dann übrigens auch hilft, wenn man sich wegen der Kinder abstimmen muss.
Hier ist es essenziell, den Streit nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen. Es ist auch keine gute Idee, den Partner vor den Kindern schlecht zu machen, denn am Ende ist der andere Mensch ja ein wichtiger Teil ihres Lebens.

Wie werden Gefühle wieder stärker – Einfache Tipps

In einer langjährigen Beziehung ist es wichtig, immer wieder ein „Ja“ zueinander zu finden. So kann man sich immer wieder neu in den Partner oder die Partnerin verlieben. Denn Liebe ist nicht etwas, was geschieht, sondern etwas, was man tut.

  • Zum einen braucht es Zeit füreinander, in der man sich wirklich aufeinander bezieht und nicht nur To-do-Listen bespricht.
    Sei neugierig, was deine Liebe bewegt, wovon sie träumt, was ihr guttun könnte.
  • Beachte die VW-Regel: Statt Vorwürfe mit Du-Botschaften zu machen, lieber Wünsche als Ich-Botschaft zu äußern.
  • Denkt an die 2:2:2 Formel: Alle zwei Tage für eine schöne Begegnung miteinander sorgen. Alle zwei Wochen ausgehen. 2x im Jahr, und sei es nur eine Woche, als Paar allein unterwegs sein.
  • Liebe ist etwas, was man schenkt. Überlege dir, was du schenken möchtest: Wertschätzung, Zuneigung, Aufmerksamkeit, kleine Geschenke, Zärtlichkeit, Unterstützung, ein offenes Ohr …
  • Überraschungs-Wochenende: Jeden Monat abwechselnd plant ein Partner etwas Schönes für einen Tag oder ein Wochenende. Der Partner wird damit überrascht und es ist erwünscht, dass er das Angebot ohne Murren annimmt. Wichtig: Es lohnt sich, sich etwas einfallen zu lassen, was wirklich beiden Freude machen würde.
  • Und, zur Pflege der Liebe gehört auch, gut auf sich selbst zu achten, um auch für den anderen eine Augenweide zu bleiben und nicht zum Meckertopf zu werden.

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Häufig gestellte Fragen – Kommentare von Uta Färber

Wann ist das verliebt sein vorbei?

Im Schnitt dauert die Phase der Verliebtheit etwa zwischen drei Monaten und drei Jahren.

Wann sollte man die Liebe aufgeben?

Wenn ein Mensch das Gefühl hat, dass er nicht mehr bereit ist, seine Energie in die Beziehung zu stecken und dass sie ihn nicht mehr glücklich macht, dass die Geschichte über die Wolke 7 nicht mehr relevant ist und alle Bemühungen keine positiven Veränderungen gebracht haben, ist es notwendig, sich zu trennen.

Fazit

Die Formel „bis dass der Tod euch scheidet.“ kommt aus einer Zeit, wo die Menschen im Durchschnitt 42 Jahre alt wurden. Da konnte man das schon mal sagen. Aber mit der heutigen Lebenserwartung und der sich rasant verändernden Welt werden ganz andere Anforderungen an eine Beziehung gestellt. Und das will bewältigt sein. Die unbewussten romantisierenden Vorstellungen, wie eine Liebe aussehen soll, tragen sicher zu einer Verunsicherung in der Partnerschaft bei, wenn sich alles so anders anfühlt als erwartet. Wenn es zu einer Trennung kommt, schaue mit Barmherzigkeit auf den anderen und dich.

Und sonst denke daran, dass Liebe ein Tu-Wort ist, wie ich es mal in einem Graffiti las. Was kannst du tun, um der Liebe in dir und zwischen euch Raum zu geben? Die Liebe ist die Höchste von allem steht in einem der Weisheitsbücher der Welt.
Ich wünsche dir, dass du liebevoll zu dir bist und die Liebe wachsen und gedeihen kann.
Deine Renate

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Renate Schmidt
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